Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED)
Unter Verbaler Entwicklungsdyspraxie versteht man eine Sprechstörung bei Kindern, die das verbal - expressive Ausdrucksvermögen erheblich beeinträchtigt. Diese neurologisch bedingte Aussprachestörung erschwert beim Sprechen gezielte Bewegungen von Lippen, Zunge und Gaumensegel.
Es gibt eine Reihe von Symptomen, die nicht alle bei jedem Kind und in gleicher Ausprägung auftreten. Hauptmerkmal ist eine stark beeinträchtigte, oft nahezu unverständliche Aussprache. Dabei kann das gleiche Wort völlig unterschiedlich realisiert werden, wenn es mehrmals hintereinander gesprochen werden soll (z.B. „Pomate – Popate – Papame“ für Tomate). Es kann aber auch zu störungsfreien Momenten kommen, in denen das Wort korrekt ausgesprochen wird. Die Fehler nehmen mit der Länge bzw. der Komplexität der Äußerung zu, vor allem längere Wörter bereiten Probleme. Beim Erzählen werden eigentlich beherrschte Wörter falsch ausgesprochen und teilweise kommt es zum „Verlust“ von Wörtern, die das Kind einmal sprechen konnte. Insgesamt sind deutliche Sprechanstrengung und/oder Suchbewegungen erkennbar.
Das Sprachverständnis ist meist kaum bis gar nicht beeinträchtigt. Anamnestisch werden Kinder häufig als „stille Babys“ beschrieben und der Sprechbeginn setzte häufig verspätet ein.
(nach Schulte-Mäter, Anne; 2018; in „VED- Verbale Entwicklungsdyspraxie – Wenn Kinder nicht oder kaum verständlich sprechen“)